Community Building

Zwei Studierende auf dem Campus

Community Building

 

Gute Lehre braucht Austausch. Das Curriculum Innovation Hub soll zu einem Knotenpunkt werden, der verschiedene Akteur*innen der HTW Berlin und darüber hinaus rund um die Themen Lehren & Lernen vernetzt und zu einem produktiven Zusammenwirken wird. Daher ist es wichtig, die Entwicklung dieses Netzwerks und damit das Community Building mit geeigneten Maßnahmen zu begleiten. Die Kommunikation mit und der Austausch in der Community wird begleitet, moderiert und durch Impulse angeregt sowie am Laufen gehalten.

Doch weswegen ist es so wichtig den Austausch zu fördern und Lehrende untereinander zu vernetzen? Das vorhandene Wissen an Hochschulen ist immens. Häufig jedoch bleibt dieses bei einzelnen Personen oder innerhalb Arbeitsgruppen oder Fachbereichen. Das bedeutet, dass enormes Potenzial auch für kollektives Wissen vorhanden ist. Um dieses kollektive Wissen für die Weiterentwicklung der Lehre nutzbar zu machen, bedarf es jedoch Zusammenarbeit und Austausch, um so zu ermöglichen, dass Lehrende mit- und voneinander lernen können.

Wie kann der Austausch und das Community Building an der HTW Berlin gelingen und wie müssen sie gestaltet sein, um für die Lehrenden interessant zu sein? Diese Fragen haben wir uns zu Projektbeginn gestellt. Neben dem Aspekt, welche Themen für die Lehrenden relevant sind, war auch die konkrete Ausgestaltung der Vernetzungsangebote von besonderem Interesse und wie sich der Austausch zum Thema Lehre an der HTW bislang gestaltet. 

Um Antworten auf diese Fragen zu bekommen und die Community-Building-Maßnahmen bestmöglich auf die Bedarfe der Lehrenden abzustimmen, haben wir daher zunächst eine Bedarfserhebung in Form von Interviews und Fokusgruppen mit Lehrenden (Professor*innen, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen sowie Lehrbeauftragte) und auch Studierenden durchgeführt.  Theoretisch fundiert wurde diese Erhebung durch das Konzept der Communities of Practice nach Jean Lave und Etienne Wenger (1991). Dieses Konzept bezeichnet Communities of Practice als Gemeinschaften, die ein gemeinsames Anliegen oder eine Leidenschaft für etwas haben, das sie tun und durch regelmäßigen Austausch lernen, wie sie im Rahmen ihrer gemeinsamen Praxis besser arbeiten können.

Die Ergebnisse haben unter anderem gezeigt, dass

  • grundsätzlich Bedarf besteht sich mit anderen Lehrenden auszutauschen
  • mehr fachbereichsübergreifender Austausch gewünscht ist
  • und Themen, zu denen Austauschbedarf besteht, sehr vielseitig sind.

Die gewonnen Erkenntnisse haben wir dann für die Planung und Durchführung von ersten Community-Building-Maßnahmen in 2022 genutzt. Um noch besser zu verstehen, welche Formate und Themen die Lehrenden ansprechen, werden im weiteren Projektverlauf kontinuierlich Maßnahmen entwickelt und durchgeführt. Bei den Community-Building-Maßnahmen geht es neben der Vernetzung von Lehrenden und Studierenden auch darum auszutesten, welche Formate geeignet sind und welche Themen in Form einer Community (auch nach Projektende) weitergeführt werden können.

Eine kollaborative Community-Building-Maßnahme wird beispielsweise eine Veranstaltung zu zukunftsfähigem Prüfen im Werkstattformat gemeinsam mit dem Teilprojekt „Elektronische Prüfungen“ sein, im Rahmen derer Prüfungsformate neu- sowie weiterentwickelt werden und aus der eine Expert*innencommunity entstehen soll.

Um selbst den Aspekt des Mit- und Voneinander-Lernens aufzugreifen und zu sehen, wie andere Hochschulen Community Building umsetzen, findet zudem am 26. Und 27. Juni 2023 an der HTW Berlin ein Vernetzungstreffen „Community Building für Community Builder*innen“ statt. Ziel dieses Vernetzungstreffen ist es, den Austausch mit anderen Hochschulen und Projekten zu diesem Thema anzuregen und zu fördern sowie neue Impulse für die eigenen Vorhaben zu erlangen.