Community Building

Gute Lehre braucht Austausch.

Der Curriculum Innovation Hub wirkte als Knotenpunkt, der verschiedene Akteur*innen der HTW Berlin und darüber hinaus rund um die Themen Lehren & Lernen vernetzte und zu einem produktiven Zusammenwirken beitrug. Die Entwicklung dieses Netzwerks wurde mit geeigneten Community Building-Maßnahmen unterstützt. Die Kommunikation mit und der Austausch in der Community wurden begleitet, moderiert und durch Impulse angeregt.

Communities of Practice

An der HTW Berlin entstanden Communities zu verschiedenen Themen, die im Projektverlauf verschiedentlich gefördert wurden:

 

  1. Immersive Technologies Hub: Virtual, Mixed und Augmented Reality bieten enormes Potenzial, um komplexe Inhalte zugänglich zu machen. Doch diese Technologien wurden in der Lehre bisher erst wenig eingesetzt. Der Immersive Technologies Hub erschließt innovative Anwendungen und fördert ihre Integration in die Hochschullehre. Der Hub macht die Technologien für Lehrende und Studierende zugänglich. Wer z.B. mit VR-Brillen experimentieren möchte, kann sich hier das Equipment ausleihen. Zur Webseite
  2. Nachhaltiges Bauen: Nachhaltiges Bauen betrifft eine Vielzahl von Studiengängen – von Architektur über Ingenieurwissenschaften bis hin zu Wirtschaft und Sozialwissenschaften. Diese Community schafft Austauschmöglichkeiten für Studierende und Lehrende und unterstützt Studierende bei der Qualifizierung durch Zertifikatsprogramme. Mehr Infos.
  3. Open Educational Resources (OER)Offene Bildungsressourcen können Lernen und Lehren verbessern: Studierende erhalten kostenfreien Zugang zu Materialien und Lehrende können auf bereits vorhandene Ressourcen zurückgreifen. Flexible, offene Lizenzen erlauben Weiterentwicklungen für spezifische Lehrsituationen. Diese Möglichkeiten will die Community zu OER an der HTW stärker nutzen. Sie trifft sich offline und diskutiert im HTW-internen Moodle-Kurs.
  4. Stammtisch KI in der Lehre: Beim monatlichen Stammtisch diskutieren Lehrende in kollegialer Atmosphäre, z.B. wie sich KI auf Prüfungen auswirkt, wie sich ein kritischer Umgang mit KI vermitteln lässt und wann welche KI-Tools sinnvoll eingesetzt werden können. Diese Fragen sind hochaktuell, da KI die Lehre nachhaltig verändert und Handlungsdruck besteht. Der Stammtisch lebt von der aktiven Mitgestaltung der Teilnehmenden, die Fragen, Praxisbeispiele und Impulse einbringen.
  5. Nachhaltigkeit in der Lehre: In der IG Nachhaltigkeit in der Lehre vernetzen sich Nachhaltigkeitsinteressierte hochschulweit. Gemeinsam werden Ideen für eine nachhaltigere Lehre entwickelt.
  6. Weltraumtourismus: Urlaubsreisen ins All? Noch klingt das nach Science-Fiction. Doch als interdisziplinäres Thema verbindet Weltraumtourismus Mikroelektronik, Recht, Marketing und Informatik zu einem vielseitigen und anregenden Forschungsgegenstand. Die Community Space@HTW versammelt Lehrende und Studierende, die hoch hinaus wollen.

 

Warum lohnt es sich, den Austausch zu fördern und Lehrende untereinander zu vernetzen?

Das vorhandene Wissen an Hochschulen ist immens. Häufig jedoch bleibt dieses bei einzelnen Personen oder innerhalb Arbeitsgruppen oder Fachbereichen. Enormes Potenzial für kollektives Wissen ist folglich vorhanden. Um dieses kollektive Wissen für die Weiterentwicklung der Lehre nutzbar zu machen, bedarf es jedoch Zusammenarbeit und Austausch, damit Lehrende mit- und voneinander lernen können.

Wie kann der Austausch und das Community Building an der HTW Berlin gelingen und wie müssen sie gestaltet sein, um für die Lehrenden interessant zu sein?

Diese Fragen haben wir uns zu Projektbeginn gestellt. Neben den für Lehrende relevanten Themen interessierte uns die konkrete Ausgestaltung der Vernetzungsangebote. Wir fragten auch, wie sich der Austausch zum Thema Lehre an der HTW bislang gestaltete.

Um die Community-Building-Maßnahmen bestmöglich auf die Bedarfe der Lehrenden abzustimmen, führten wir qualitative Interviews und Fokusgruppen mit Lehrenden (Professor*innen, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen sowie Lehrbeauftragte) und auch Studierenden durch. Theoretisches Fundament war das Konzept der Communities of Practice nach Jean Lave und Etienne Wenger (1991). Es versteht Communities of Practice als Gemeinschaften, die ein gemeinsames Anliegen oder eine Leidenschaft für ein Themenfeld oder eine Domäne haben. Durch regelmäßigen Austausch lernen sie, wie sie im Rahmen ihrer gemeinsamen Praxis besser arbeiten können.

Die Ergebnisse zeigten unter anderem, dass

  • grundsätzlich Bedarf besteht sich mit anderen Lehrenden auszutauschen
  • mehr fachbereichsübergreifender Austausch gewünscht ist
  • und thematisch vielseitiger Austauschbedarf besteht.

Die gewonnen Erkenntnisse nutzten wir für die Planung und Durchführung von ersten Community-Building-Maßnahmen in 2022. Im Projektverlauf wurden kontinuierlich Community-Building-Maßnahmen entwickelt und getestet. So wurde ein Werkstattformat zu zukunftsfähigem Prüfen pilotiert und optimiert, KI-Symposien organisiert, hochschuldidaktische Lunch-Formate umgesetzt usw.

Lehrende wurden in einem hochschulweiten Aufruf eingeladen, ihre Ideen für Communities einzureichen, die Lehre und Lernen neu denken und weiterentwickeln. Eine Auswahl der eingereichten Vorschläge wurde zur Umsetzung gefördert. Die Communities wurden unterstützt und beraten. 

Vernetzung zwischen Hochschulen

Am 26. und 27. Juni 2023 fand an der HTW Berlin ein Vernetzungstreffen „Community Building für Community Builder*innen“ statt. Im Austausch mit anderen Hochschulen und Projekten wurden dort Community-Building Maßnahmen kritisch reflektiert und Good practices geteilt.